Tag 14: Das letzte Buch, das ich gelesen habe: (Im Zwang) von Aribert E.

(Im Zwang) Der etwas andere Science Fiction Roman

Der Roman von Aribert E. schildert in eindrucksvoller Weise die Gedankenwelt des unter Zwängen leidenden Raumfahrers Erik, der in eine Weltraummission hinauszog, nicht nur um ein verschollenes Raumschiff zu suchen, sondern auch seine Geliebte Lavinia. Die Geschichte spielt zwischen 2010 und 2025 und umrankt Terrorismus, Weltraumforschung, entfernte Planeten – und eben Zwänge.

 

Aribert E. taucht tief in Eriks Zwangsgedanken ein, schildert nicht nur seine Seelennöte, sondern gibt auch Ratschläge, wie mit der Erkrankung umzugehen ist und wie schmerzlich es für die Betroffenen ist, wenn sie sich von ihren Mitmenschen im Stich gelassen und abgestoßen fühlen.

 

Es war für mich ein tiefer Einblick in eine Erkrankung, die ein immenses Leiden für die Betroffenen darstellt, da ihre Gedanken ständig um ihre Angst kreisen – Angst davor, von den Mitmenschen verlassen zu werden, weil sie sich ständig rückversichern müssen, dass alles in Ordnung ist. Es ist der Versuch, eine Stabilität in ihre eigene Persönlichkeit zu bringen, die in der Kindheit niemals wachsen durfte. Doch die Suche nach Sicherheit in der äußeren Welt ist trügerisch und instabil, denn das eigene Selbst scheint nur darauf zu lauern, genau diese filigrane Sicherheit zum Einsturz zu bringen. Schon der winzigste Zweifel gebiert die quälende Sehsucht nach weiterer Rückversicherung. Ein Teufelskreis, der immer mehr Fragen fordert, die  an den Nerven der Mitmenschen zehren und nicht selten dazu führen, dass sie sich abwenden und somit die Angst der Betroffenen weiter steigern. Der Zwang ist eine Krankheit, die den Alltag auffrisst, weil er kaum noch Platz für normale Gedanken lässt.

 

Ich kann den Roman allen empfehlen, die sich für die Zwangserkrankung interessieren, nicht nur Betroffenen, sondern besonders ihren Angehörigen und Mitmenschen.

 

Bedingt geeignet ist er für eingefleischte SF-Fans, da sich in die Handlung ein paar Logikfehler eingeschlichen haben, was die realistische Darstellung der Raumfahrt im Jahre 2010 bis 2025 betrifft.

 

Anja Fahrner - Autorin
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