Für einen Autor gibt es keine Feiertage . Nach einem schönen Familienessen geht es weiter, weil die Ideen gerade so schön fließen.
Diese Worte sind gerade meiner Feder entsprungen, völlig unlektoriert und nicht überarbeitet.
Doch freue ich mich, dass ich damit jetzt die 50 Seiten überschritten habe und ich schätze, dass ich mit diesem Buch wieder an die 400 Seiten füllen werde.
Mein Protagonist befindet sich gerade auf einem Planetenschiff, das in seinem Inneren eine Wildnis besitzt, die zur Versorgung der Mannschaft und als Wohnraum dient. Sich in die neue Gesellschaft zu integrieren, birgt auch ganz banale Probleme. Da laurasische Männer so alt werden, tragen sie keine Bärte, lassen sich bereits in jungen Jahren aus praktischen Erwägungen die Haarwurzeln veröden. Mein Protagonist, der ja ehemals Krieger war, hat da so seine Probleme mit der neuen Welt.
„Alvan!“ Das war eine fremde männliche Stimme. „Ich weiß, dass du hier in der Nähe bist. Wir hatten einen Termin.“
Dieser verfluchte Termin. Mit Bedauern sah er diese wundervollen Geschöpfe im Buschwerk verschwinden. Angespannt wartete er auf den ungebetenen Besucher. Würde er ihm jetzt Vorhaltungen für sein Verhalten machen, dafür sorgen, dass sein Bewegungsspielraum wieder eingeengt wurde, weil er weder in seinem Quartier gewartet noch sein Morgenmahl in der Messe eingenommen hatte?
Zwischen dem Blattwerk tauchte ein unbekannter Laurasier in einem grünen Gewand auf, der ungeschickt über die Äste stolperte.
„Naalnish, wie ich annehme“, begrüßte ihn Alvan, als der Mann bei ihm angekommen war.
„Ja. Und du bist Alvan, nicht wahr?“ Ein paar braune Augen in einem freundlichen, leicht zerknitterten Antlitz blitzten vergnügt, betrachtete ihn von oben bis unten. „Ich bin kultureller Organisator, kann aber auch alles andere organisieren. Ich soll dir die Grundsätze der laurasischen Gesellschaft näherbringen.“
Ein kultureller Organisator? Alvan ließ sich die Worte langsam durch den Kopf gehen, konnte sich aber beim besten Willen nichts Sinnvolles darunter vorstellen. Jedenfalls machte er ihm keine Vorhaltungen und er atmete innerlich auf. Irritierend war sein belustigtes Grinsen. „Was ist?“, fragte barsch.
„Man meint, du hättest im Schlamm gebadet. Naja“, sein Grinsen wurde noch breiter“, das passt zu deiner Gesichtsbehaarung. Ich glaube, wir sollten dir zuerst einmal passende Kleidung beschaffen und dir zu einem zivilisierteren Äußeren verhelfen.“
Ja, er war in der Tat schmutzig. Das ehemals weiße Gewand hatte eine bräunlich fleckige Färbung angenommen und war an einigen Stellen eingerissen. Ein Totalschaden. Von dem leichten Schuhwerk, das in der nassen Erde versank, ganz zu schweigen. Er fühlte sich wie ein dummer Schuljunge, den man beim Schuleschwänzen erwischt hatte. „Es tut mir leid“, sagte er. „Ich muss mich an den Rhythmus hier wohl noch gewöhnen.“
„Schon gut“, lachte Naalnish. „Wir werden uns schon einig werden.“
Gemeinsam stapften sie zurück auf den Kiesweg, wo sich Naalnish den Schlamm von den Füßen klopfte. „Was macht man hier so abseits der Wege mitten in der Nacht?“, fragte er beiläufig.
„Ich konnte nicht mehr schlafen.“
„Aha.“ Er setzte sich in Bewegung. „Wir Laurasier haben hier Wege angelegt, weißt du. Über sie kann man sauber und direkt an seinem Bestimmungsort gelangen. Sie sind auch dafür geeignet, spazieren zu gehen.“
Alvan, der neben ihm schritt, verstand den spitzen Fingerzeig, aber er ging nicht darauf ein. „Wie nennt ihr die Tiere mit dem Silberfell und den Tatzen?“
„Du meinst Kesaren?“ Naalnish blieb stehen, blickte erstaunt. „Wenn du einen von ihnen gesehen hast, hattest du ausgesprochenes Glück, denn sie sind äußerst scheu.“
„Es war eine ganze Herde.“ Alvan erzählte von seiner Begegnung.
„Ich habe noch nie gehört, dass sie mit einem Laurasier telepathischen Kontakt aufgenommen haben“, wunderte er sich. „Ach, ja. Du bist ja keiner. Interessant“, fügte er nachdenklich hinzu. „Das ist dann schon ein Grund, auch mal die Wege zu verlassen.“
In der Zwischenzeit waren sie im Quartier Nummer 3468 angekommen.
„Geh und säubere dich“, sagte Naalnish. „Ich werde dir ein paar Kleidungsstücke besorgen, die eher zu dir passen und …“ Er unterdrückte ein Grinsen.
„Und was?“
„Wie willst du deine Gesichtsbehaarung entfernen? Chemisch, elektrisch oder gleich chirurgisch.“
„Gar nicht.“
„Warum habe ich das bereits geahnt?“ Naalnishs Mundwinkel zuckten amüsiert. „Na, dann muss sich die Besatzung wohl an deinen Anblick gewöhnen.“
„Sie werden es verkraften.“
„Bis gleich.“ Feixend lief er davon.
Mal schauen, ob das ein Textteil wird, der im Zuge der ersten Überarbeitung verschwindet oder drinnen bleibt. Egal, was damit passiert. Es hat jedenfalls Spaß gemacht, ihn zu schreiben .