Wie letzten September habe ich wieder Alvan eingeladen, aber er scheint davon nicht so begeistert zu sein.
„Ich soll mich also schon wieder für dich in der Öffentlichkeit bloßlegen?“
„Ja, schon.“ Ich sehe in seine intensiv grünen Augen, die mir in die Seele zu blicken scheinen. Im Grunde kann er es auch, ich meine, das Innere seines Gegenübers durchschauen, denn er ist Telepath. „Du bist ja schließlich der Protagonist meiner Alkatar – Reihe.“
„Protagonist, so nennst du das?“ Er verschränkt die Arme vor der Brust und schaut aus dem Fenster meines Wohnzimmers. „Du jagst mich von einem Elend in das andere – und ich soll auch noch darüber erzählen?“
„Nein, nicht darüber. Nur ein paar kleine Fragen zu deiner Person.“ Ich mustere ihn verstohlen von oben bis unten. Seit unserer letzten Begegnung ist er reifer geworden, weniger wild, aber genauso imposant. Er trägt keine Rüstung mehr, sondern ein weites Hemd und eine Lederhose. „Es wird auch noch schönere Zeiten geben“, versuche ich ihn zu besänftigen. Aber ich weiß, dass er bis dahin noch einiges durchzustehen hat. „Wie würdest du dich beschreiben?“
Er schnauft leise und blickt weiter aus dem Fenster. Draußen stürmt es, die Blätter unseres Kirschbaums biegen sich im Wind und der Sommer scheint sich zu verabschieden.
„Wie würdest du dich beschreiben?“, wiederhole ich sanft.
Sein Schnaufen ist diesmal besonders tief und lang. „Also gut. Ich bin jetzt der Anführer auf diesem Planeten voller meuchelnder Bestien. Alle bekriegen sich gegenseitig, obwohl es dazu keinen Grund gibt. Ich habe Frieden versprochen und Gewalt gesät. Jetzt muss ich sehen, wie ich da wieder rauskomme.“
„Keine einfache Aufgabe“. Mit meuchelnden Bestien meint er die Menschen auf dem Planeten Zadeg.
„Wem sagst du das?“ Er wirft mir einen Blick zu, fast mörderisch.