Als Alvan diesmal kommt, sind seine Haare strähnig, er riecht verschwitzt und ich sehe dunkle Tropfen auf seinem ledernen Brustharnisch glänzen. Blut?
Diesmal bitte ich ihn gar nicht in meine Küche, sondern gehe lieber nach draußen mit ihm auf meine Gartenbank. Er setzt sich schweigend. Mir graut es vor der Frage, die ich ihm heute stellen soll, aber noch mehr vor der, die morgen dran ist. Na, also gut. Ich habe es so gewollt.
„Bist du eher eine positive oder negative Person?“ Mensch kann ich ja nicht sagen, denn er ist ja keiner.
Schweigend starrt er die Rose an, die direkt vor ihm wächst, ein wunderschöner rosa Büschel, wahrscheinlich eine der letzten für dieses Jahr.
„Magst du die Frage nicht?“ Ich merke, wie er mich aus den Augenwinkeln taxiert.
„Soll ich das wirklich beantworten?“
„Ja, bitte.“
Er atmet tief durch, ein schwerer Atemzug, der aus seinem Herzen zu dringen scheint. „Ich wurde zum Kampf geboren und werde im Kampf sterben. Dazwischen rette ich vielleicht ein paar Leben. Reicht dir das als Antwort?“
„Ja“, sage ich leise und bin froh, als er ohne Abschied verschwindet. Wie gerne hätte ich ihm gesagt, dass noch so viele unglaubliche Dinge auf ihn warten, Schicksalsschläge, aber auch schöne Erlebnisse. Aber er hätte es nicht verstanden, nicht verstehen wollen. Er ist noch nicht so weit.