General Hagas, Zadegs Oberbefehlshaber aus „Alkatar – der Erbe“ räuspert sich. Mit vor der Brust verschränkten Armen steht er hinter seinem Arbeitstisch und blickt streng unter seinen buschigen Augenbrauen hervor. „Was soll ich sagen? Anja ist halt eine typische Frau. Schwach, undiszipliniert, nichts für die Armee.“
„Das war nicht die Frage“, zischt Maris empört. „Das ist mal wieder typisch für euch Machos auf diesem Steinzeitplaneten.“ Maris ist Wissenschaftlerin, kommt von einer zivilisierteren Welt. „Würdet Ihr bitte beim Thema bleiben, General.“
Hagas schnauft, seine Augen scheinen Funken zu sprühen. „Nun gut. Anja Fahrner ist Autorin gesellschaftskritischer Science Fantasy. Sie sympathisiert mit diesem Alvan, diesem undisziplinierten Kriegersklaven und schreibt über seinen Ungehorsam, seine Irrungen und Wirrungen. Sie könnte sich mehr mit mir …“
„General!“, mahnt Maris.
Jetzt geht Hagas mit umwölkter Stirn ein paar Schritte auf und ab. „Anja Fahrner ist vor etwa drei Jahren aus dem Berufsleben ausgestiegen. Wie konnte sie sich nur aus dem System ausklinken? Sie ist ja fast eine Rebellin.“
Maris schüttelt unmerklich den Kopf.
„Jedenfalls versucht sie nachhaltig zu leben.“ Er bleibt stehen. „Nachhaltig! Was soll das denn heißen?“, sagt er abfällig. „Wer braucht das überhaupt?“
Maris verzieht das Gesicht, als habe sie Zahnschmerzen. „Ich werde weitermachen, General.“ Obwohl er sie missbilligend anblickt, fährt sie fort: „Nach dem Studium hat sie zuerst Gärtnerin gelernt, war dann viele Jahre als Neuropsychologin in einer Rehaklinik beschäftigt. Seit 2009 schreibt sie wie besessen am Alkatar-Universum.“
„Das reicht“, sagt Hagas. „Das ist schon viel zu viel Vorstellung für eine Frau.“